Der / die / das Board? – Genus von Fremdwörtern

„Für die Festlegung des Genus eines Fremdwortes im Deutschen gibt es keine festen Regeln“, sagt der Duden. Das hilft in der Praxis leider nur bedingt weiter.

Zum Glück gibt der Duden doch noch einen zusätzlichen Hinweis. Das Geschlecht eines fremd­sprachlichen Begriffs lasse sich definieren, indem man das Geschlecht des deutschen Übersetzungs­wortes bzw. eines sinnver­wandten deutschen Wortes übernimmt. Also:

  • DER Cashflow (wegen „der Kapitalfluss“)
  • DIE Price / Earnings Ratio (wegen „die Kennziffer“; hier hat sich nicht „das Kurs-Gewinn-Verhältnis“ durchgesetzt)
  • DAS Business (wegen „das Geschäft“)

Außerdem haben sich u.a. folgende Genus-Ableitungen etabliert:

  • Substantive aus dem Englischen auf -ity (die häufig einem deutschen Begriff auf -ität entsprechen) sind weiblich. Beispiel: DIE Corporate Identity („die Unter­nehmens­identität“)
  • Fremdsprachliche Substantive auf -ment sind in der Regel sächlich. Beispiele: DAS Management, DAS Establish­ment
  • Französische Begriffe auf -ure sind dort und bei uns weiblich und werden gern eingedeutscht: DIE Haute Couture (auch wegen „die Mode“), DIE Maniküre
  • Fremdsprachliche (wie auch deutsche) Substantive auf -er sind in der Regel männlich. Beispiele: DER Computer, DER Caterer, DER Rollercoaster (obwohl das Übersetzungswort „die Achterbahn“ wäre)

Und bei Begriffen wie „Executive Board“? Der / die / das? Hier dürfen Sie Ihr Sprachgefühl entscheiden lassen. Das der Autorin ruft allerdings nach „DAS“ – wegen DAS Gremium / DAS Unter­nehmens­organ. Den Einwand, DAS könnte suggerieren, man würde Executive Board von Board = das Brett ableiten, lässt sie nicht gelten, obwohl dort Bretter in allen Dicken gebohrt werden.